Zukunftsfähiger Nahverkehr in Bingen: FDP beantragt Prüfung der Busvergabe an die KRN

Am 20. Mai 2025 bringt die FDP-Stadtratsfraktion Bingen einen wegweisenden Antrag in den Stadtrat ein: Die Verwaltung soll prüfen, ob der städtische Busverkehr künftig von der Kommunalverkehr Rhein-Nahe GmbH (KRN) betrieben werden kann – ein möglicher Schritt hin zu einem effizienteren, modernen und bezahlbaren Nahverkehr für Bingen.

Der Antrag kommt nicht von ungefähr. Aktuell verursacht der städtische Busbetrieb, der durch die Stadtwerke Bingen organisiert wird, ein jährliches Defizit von über zwei Millionen Euro. Für eine Kommune in der Größenordnung Bingens ist das eine enorme finanzielle Belastung – zumal die Herausforderungen in den Bereichen Klimaschutz, Digitalisierung und Infrastruktur ebenfalls hohe Investitionen erfordern.

„Dieses Defizit ist auf Dauer nicht tragbar“, betont Carsten Schröder, Fraktionsvorsitzender der FDP Bingen. „Wir müssen deshalb verantwortungsvoll prüfen, ob ein Zusammenschluss mit der KRN nicht sowohl wirtschaftlich als auch qualitativ Vorteile für unsere Stadt bringt.“

Die KRN ist bereits heute auf mehreren Linien in und um Bingen aktiv. Sie wurde vom Landkreis Mainz-Bingen gegründet, um den öffentlichen Nahverkehr zukunftssicher zu gestalten. Sie verfügt über moderne Fahrzeuge, ein professionelles Betriebsmanagement und digitale Fahrgastinformationssysteme. Die FDP sieht in einer Beteiligung Bingens an der KRN die Chance auf Synergien, Kostenreduktion und ein verbessertes Angebot für die Bürgerinnen und Bürger.

Vier zentrale Prüfbereiche des FDP-Antrags:

  1. Wirtschaftlichkeit: Könnte Bingen durch eine Beteiligung an der KRN langfristig Geld sparen?

  2. Betriebliche Integration: Wie lassen sich Fahrpläne und Linienführungen besser mit dem Regionalverkehr verzahnen?

  3. Soziale Verantwortung: Wie kann eine faire Übernahme der betroffenen Stadtwerke-Mitarbeitenden durch die KRN sichergestellt werden?

  4. Mobilitätswende: Welche ökologischen Vorteile hätte eine Zusammenarbeit, z. B. durch emissionsärmere Fahrzeuge?

Auch Stadtratsmitglied Paul Mounts wirbt für den Antrag: „Wir möchten den ÖPNV in Bingen nicht kürzen, sondern verbessern. Das geht aber nur, wenn er dauerhaft finanzierbar bleibt. Die KRN bietet hier eine echte Chance – für die Stadt, für die Umwelt und für alle, die auf den Bus angewiesen sind.“

Die FDP legt großen Wert darauf, dass dieser Prüfauftrag transparent und offen erfolgt – in enger Abstimmung mit den Stadtwerken, dem Personalrat und den betroffenen Mitarbeitenden. Ziel ist keine kurzfristige Sparmaßnahme, sondern eine nachhaltige Lösung für den öffentlichen Nahverkehr in Bingen.

Der Antrag wird am 20. Mai 2025 in den Stadtrat eingebracht. Die FDP Bingen hofft auf eine breite Zustimmung aus allen demokratischen Fraktionen, denn: Ein starker ÖPNV ist ein Standortfaktor – für Bürger, Betriebe und Klima gleichermaßen.